20.04.2012

Atom-Irgendwas

Helga Trüpel ist stellvertretende Sprecherin der Deutschen Delegation der Grünen im Europäischen Parlament. Und als Sprecherin gesprochen hat sie das Folgende:
"Wir halten die zusätzlichen 650 Millionen Euro für eine dramatische Fehlinvestition in eine atomare Risikotechnologie, die im Fusionsprozess radioaktives Tritium verwendet und die wir daher grundsätzlich ablehnen."
Und wieder wird klar, dass für die meisten Ansichten die Grundsätzlichkeit mit der Stumpfsinnigkeit korreliert.
Zunächst mal hoffe ich, dass Frau Trüpel nie schwer krank wird. Helfen könnte man ihr bei der einen oder anderen Erkrankung nämlich nicht. Die besten Wünsche also.
Jetzt wo das erledigt ist, kann man ja mal einen Blick darauf werfen, wovon HT so redet (also grundsätzlich).
Die Grünen haben schon immer (und zwar grundsätzlich) was dagegen, dass in großen Maschinen Uranatome (meistens 235U, Halbwertzeit gut 700 Millionen Jahre) zerhackt werden, wobei wirklich verdammt gefährlicher, giftiger und strahlender Abfall entsteht, von dem keiner weiß, wohin damit. Das kann man denke ich unterschreiben.
Das ganze wird jetzt reduziert auf "irgendwie radioaktiv", sodass man die selbe Argumentation auf die Kernfusion anwenden kann. Ich sage nicht, dass technisches Verständnis Voraussetzung ist um bei den Grünen was zu werden. Ich vermute es ist eher hinderlich.
Bei der Kernfusion werden Deuterium und Tritium (3H oder T, Halbwertzeit gut 12 Jahre, wird in der Nuklearmedizin als Marker verwendet) mit wahnsinniger Geschwindigkeit (was in diesem Fall allerdings unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegt) ineinander geschossen wobei ungiftiges, ungefährliches und nicht strahlendes Helium entsteht. Das gleiche Zeug also, das in Kinderbalons gefüllt wird (deswegen auch Hochrisikotechnologie). Ich persönlich hätte ja was gegen mit hochradioaktivem Müll gefüllte Kinderbalons. Wenn ich argumentieren würde wie HT beim Thema Kernfusion, wären die jedoch völlig in Ordnung.

Also grundsätzlich.

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